Jede Periodisierung der Geschichte einer Sprache ist subjektiv. Es gibt hier keine einheitlichen Kriterien. Jeder, der eine Sprache sprachistorisch darstellt, sollte auch die Gründe für genau diese Darstellung auch angeben.
Die Periodisierung der deutschen Sprachgeschichte
Die Geschichte der deutschen Sprache wird seit jeher in einzelne zeitlich fassbare Abschnitte gegliedert. Diese Einteilung wird von den unterschiedlichen Sprachhistorikern unterschiedlich vorgenommen.
Das liegt vor allem daran, dass unterschiedliche Ansichten darüber existieren, welche Kriterien zur Periodisierung überhaupt Grundlage sind:
- sprachliche Kriterien
- soziolinguistische Kriterien
- aussersprachliche Kriterien
Diese Uneinigkeit liegt auch daran, dass sich diese verschiedenen Systembereiche unterschiedlich schnell entwickeln.
Daraus ergeben sich drei wichtige Einteilungsschemata.
Mögliche Einteilungsschemata der Periodisierung
- historische: Einteilung wie die Historiker: Altertum (Althochdeutsch), Mittelalter (Mittelhochdeutsch), Neuzeit (Althochdeutsch) -> Einteilung nach Grimm (1819)
- literaturhistorisch: nach Blütezeiten: Romantik, Klassik, etc. -> höfische Blütezeit, Klassik. -> Einteilung nach Scherer (1878)
- marxistisch: beispielsweise des feudalistischen Deutsch, des kapitalistischen oder sozialistischen Deutsch -> Einteilung nach Schildt (1983)
Drei Epochen in der älteren Sprachgeschichte
In der älteren Sprachgeschichte wird die deutsche Sprachgeschichte in drei Epochen eingeteilt:
in das AHD, MHD, und das NHD. Seit Scherer ist es üblich noch das Frühneuhochdeutsch zu ergänzen:
- Germanische Stammesdialekte
- Althochdeutsch (750 – 1050)
- Mittelhochdeutsch (1050 – 1350)
- Frühneuhochdeutsch (1350 – 1650)
- Neuhochdeutsch (1650 – 1950)
- Deutsch der Gegenwart (ab 1950)
Periodisierung der Sprachvorgeschichte
- Indogermanisch: 4000 bis 2000 v. Chr.
- Vorgermanisch: 2000 – 1000 v. Chr.
- Germanisch: 1000 v. bis 500 n. Chr.