heute.at – falsches Deutsch – das Deutsch-Satz?
In Zeitungen und ihren Onlineportalen begegnet uns immer wieder „falsches Deutsch“ – sei es in Form von Tippfehlern, grammatikalischen Patzern oder holprigen Satzkonstruktionen. Gerade in einem Medium, das sich der Sprache verpflichtet fühlt, irritiert das viele Leserinnen und Leser. Wie kommt es, dass gerade hier die Standardsprache oft ins Wanken gerät?
Falsches Deutsch – das macht einfach keinen Sinn
Aktuelle Fotoshows aus Leser? … der Ort heißt so?
Wer heute eine Zeitung liest oder Nachrichten auf einem Onlineportal verfolgt, stößt nicht selten auf sprachliche Fehler: Tippfehler, fehlende Satzzeichen, falsche Grammatik oder holprige Formulierungen. Für ein Medium, das mit Sprache arbeitet, wirken solche Fehler irritierend – und werfen die Frage auf, wie es dazu kommt.
Zeitdruck und schnelle Veröffentlichung
Der wohl wichtigste Faktor ist der enorme Zeitdruck in modernen Redaktionen. Nachrichten und Meldungen müssen in Echtzeit oder zumindest sehr schnell produziert und online gestellt werden. Der journalistische Alltag ist geprägt von kurzen Deadlines und einem ständigen Wettlauf gegen die Uhr. Da bleibt oft wenig Zeit für sorgfältiges Korrekturlesen. Fehler schleichen sich so leicht ein und werden kaum entdeckt, bevor ein Artikel veröffentlicht ist.
Personalmangel und Nachwuchsjournalisten
Viele Medienhäuser kämpfen mit schmalen Budgets und Personalkürzungen. Nachwuchsjournalisten und Volontäre übernehmen immer mehr Aufgaben, doch nicht alle sind sprachlich bestens geschult. Gleichzeitig fehlt es an erfahrenen Korrektoren und Lektoren, die früher noch jeden Text akribisch überprüften. Die Folge: Die Sprachqualität leidet.
Technische Herausforderungen im Online-Journalismus
Der Übergang von gedruckten zu digitalen Medien hat viele Vorteile, bringt aber auch Probleme mit sich. Texte werden oft aus verschiedenen Quellen zusammenkopiert, Formatierungen gehen verloren, automatische Texttools verändern Inhalte oder es entstehen Übertragungsfehler. Zudem werden Texte für mobile Endgeräte angepasst, was Kürzungen und stilistische Vereinfachungen erzwingt – manchmal auf Kosten der Grammatik.
Der Trend zu kurzen, prägnanten Texten
Im Internet lesen Nutzer meist schnell und „scannen“ Texte eher, als sie gründlich zu lesen. Deshalb setzen Redaktionen zunehmend auf kurze, einfache Sätze und vereinfachte Sprache, die schnell verständlich sein soll. Diese Kürzungen und Vereinfachungen können zu grammatikalischen Ungenauigkeiten führen, da komplexe Satzstrukturen reduziert oder weggelassen werden.
Auswirkungen auf Leser und Medienvertrauen
Fehlerhaftes oder einfach falsches Deutsch wirkt auf viele Leser unprofessionell und mindert die Glaubwürdigkeit eines Mediums. Gerade in Zeiten von Fake News und Informationsüberflutung ist Sprache ein entscheidendes Qualitätsmerkmal. Wenn Leser ständig sprachliche Schwächen wahrnehmen, sinkt das Vertrauen in die journalistische Arbeit.
Wie können Redaktionen dem Problem begegnen?
Bewusste Investitionen in Sprache und Qualitätssicherung sind der Schlüssel. Dazu gehören mehr Zeit für Korrekturen, Schulungen für junge Journalisten, der Einsatz professioneller Lektoren und der sparsame, überlegte Umgang mit sprachlichen Vereinfachungen. Auch technische Lösungen wie verbesserte Rechtschreib- und Grammatikprüfprogramme können helfen – allerdings nur, wenn sie fachlich begleitet werden.