Zukunft oder Realität – Google Epic 2015
Google Epic 2015 aus dem Jahr 2005 – Dieser kurze Film skizziert eine düstere Vision der Medienlandschaft bis 2015 – sehenswert auch gerade in der Rückschau – und es ist erschreckend, wie viel heute schon Realität ist.
Der Kurzfilm Google Epic 2015, veröffentlicht im Jahr 2005 – eine erste Version kursierte bereits Ende 2004 – entwirft ein bemerkenswert düsteres Szenario der Medienzukunft: Die US-amerikanischen Autoren Robin Sloan und Matt Thompson zeichnen das Bild einer digitalen Welt, in der klassische Medien vollständig verschwunden sind. „Die herkömmliche Presse jedoch existiert nicht mehr. Das Glück des vierten Standes ist verblasst“, heißt es darin. Eine Vorstellung, die heute – mit Blick auf die Entwicklungen im Journalismus – keineswegs abwegig erscheint.
[arve url=“https://www.youtube.com/watch?v=hZEhtVoI16g“ /]
Google Epic 2015 – Nahezu Realität
Der animierte Clip Google Epic erzählt eine fiktive Chronik der Nachrichtenwelt bis ins Jahr 2015. Zwar sind einige der prognostizierten Entwicklungen so nicht eingetreten, doch viele der darin behandelten Themen wirken im Licht aktueller Umbrüche im Zeitungswesen erschreckend aktuell. Gerade die Konzentration auf personalisierte Informationsströme, der Einfluss großer Tech-Konzerne auf die Informationsverbreitung und der schleichende Bedeutungsverlust journalistischer Gatekeeper erscheinen heute relevanter denn je.
Die Produktion besticht durch ihre klare Erzählweise und einen erzählerischen Ton, der irgendwo zwischen Vision und Warnung changiert. In Zeiten, in denen traditionelle Medienhäuser um ihre Existenz kämpfen und Algorithmen mitentscheiden, was sichtbar ist, wirkt Google Epic 2015 wie ein früher Blick auf eine Realität, die uns längst eingeholt hat.
Besonders empfehlenswert ist die deutsche Übersetzung des Videos – inklusive Transkript, das unter anderem bei der taz abrufbar ist. So wird die düstere Vision auch für ein nicht-englischsprachiges Publikum greifbar. Wer sich mit der Zukunft des Journalismus beschäftigt, sollte diesen kurzen, aber prägnanten Film kennen.
Google Epic und die düstere Prophezeiung
Es warr die beste Zeit und zugleich die schlimmste“: 2014 die New York Times geht offline. 2015 die herkömmliche Presse existiert nicht mehr. Das Jahre zuvor aus Google und Amazon entstandene Konklomerat „Googlezon“ kontrolliert die Medien und die Meinungen.
– so beginnt der Medienkritische Film Google Epic.
Google Epic 2014 – aus dem Jahr 2004
Der erste Kurzfilm inszeniert einen fiktiven Rückblick aus dem Jahr 2014, präsentiert vom „Museum of Media History“. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung des Internets sowie der Aufstieg von Unternehmen wie Amazon, Google und MSN. Der Film entwirft zudem ein mögliches Zukunftsszenario, in dem sich Google und Amazon zu einem mächtigen Konzern namens „Googlezon“ zusammenschließen. Daraus entsteht später „Google EPIC“ – eine Plattform, die es jedem ermöglicht, aktiv am Nachrichtengeschehen teilzunehmen.
Dabei wirft der Film nicht nur ein Licht auf die Chancen dieser digitalen Partizipation, sondern auch auf die Schattenseiten: den Verlust von Privatsphäre, die Bedrohung geistigen Eigentums und die Dominanz einzelner Konzerne über die Informationslandschaft. Die Vision ist gleichermaßen faszinierend wie beunruhigend.
Veröffentlicht wurde der Film im November 2004. Seitdem gilt er als wegweisende – wenn auch überspitzte – Reflexion über die mögliche Entwicklung der digitalen Medienwelt. Dieser wurde dann noch einmal von Robin Sloan und Matt Thompson ergänzt und etwas erweitert. So entstand ein Jahr später Google Epic 2015