Luisi’s Geheimnis 2

Fast 6 Monate sind vergangen, seit ich die seltsame Nachricht gefunden habe. Mittlerweile ist der Frühling ins Land gezogen, die Tage wurden wärmer und die ersten Blumen kamen zaghaft aus der kalten Erde.
Nichts erinnerte ehr an jenen kalten Oktoberabend, als die seltsame Geschichte ihren Anfang genommen hatte.
Wenige Tage nachdem die Nachricht aufgetaucht war, stellte meine jüngere Tochter fest, dass ihre Lieblingssocke fehlte. Bald darauf vermisste die ältere ihr Lieblings-T-Shirt. Bald darauf verschwand eine Brille spurlos. Die Suche nach den verschollenen Gegenständen blieb erfolglos, obwohl wir das ganze Haus auf den Kopf stellten.
Wir fanden zwar die alte Faschingskiste wieder, von der ich glaubte, wir hätten sie schon längst weggeschmissen. Aber unseren eigentlichen Suchobjekte blieben verschwunden.
Mit dem Nahen des Sommers verschwanden immer mehr Dinge: ein Zuckerlöffel, die Puppenbadewanne, ein Märchenbuch, ein Teller, eine Mütze.
Es wurde immer unheimlicher, immer mehr Gegenstände verschwanden von Orten, wo ich genau wusste, dass ich sie hingegeben hatte. Auch die Kinder jammerten fast täglich, dass wieder etwas verschwunden war.
Nicht einer, dieser vermissten Dinge tauchte wieder auf, ganz egal, wie sehr wir uns bemühten sie wiederzufinden.

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