Tobias O. Meissner: Hiobs Spiel
Wahrscheinlich bin ich in den Augen einiger ziemlich „krank“ und sie werden sich fragen, was ich bitte an diesem Buch finde, das sie nicht zu Ende gelesen haben, weil es das abstoßendeste war, was sie je in Händen gehalten haben:
Tobias O. Meissner
Frauenmörder
Hiobs Spiel, erstes Buch
Kurzinhalt: Hiob Montag, ein Magiersohn, fordert NuNdUuN, den Fürst der Hölle zu einem Spiel heraus. Viele vor ihm haben das schon versucht, sind aber gescheitert. Punkte gibt es für das Verhindern bzw. Töten von Manifestationen des Bösen. Hiob ist dabei sehr kreativ, aber auch NuNdUuN scheut keine Tricks. Gewinnt Hiob, kann er die Welt retten!
Ich glaube, ich habe mindestens 150 Seiten gebraucht, bis ich überhaupt kapiert habe, um was es eigentlich geht und dann war ich gefangen im Spiel Hiobs und seiner Genialität!
Allerdings muss ich alle „schwach“ bzw. „normal“ besaiteten warnen (wie auch ein auf dem Umschlag angebrachter Sticker des Buches – Warning. Explicit Lyrics): das Buch ist nichts für einen schwachen Magen. Es schildert Grausamkeiten und Widerlichkeiten und macht auch vor den ekelhaftesten Perversionen nicht Halt. Meißner schildert Hiobs Spiel in schockierender Bildlichkeit und zugleich mit kaltblütiger stilistischer Brillanz. Man will oft nicht weiterlesen und tut es dennoch. Man spürt die Provokation und zugleich den tiefen, sozusagen rücksichtslosen Moralismus, der dieses Pandämonium aus gekonnt erzählten Geschichten durchzieht.
In einem Forum heißt es über dieses Buch: „nachdem ich mich das dritte Mal übergeben hatte, gefiel mir das Buch sehr gut.“ – und irgendwie ist was dran, an diesem Satz.
Und was mich wirklich am allermeisten ärgert: es soll ein Zyklus werden, der sich über mehrere Bände über einen Zeitraum von 50 Jahren erstreckt! Ich warte nun schon seit längerem, dass endlich ein weiterer Teil erscheint – aber nichts! Keine Vorankündigung! Nichts! Ich bin schon so gespannt, wie es weiter geht und habe gleichzeitig Angst, irgendwann die Bücher einfach als ekelhaft und grausig abzulegen – einziger Trost, Meißner ist nicht wesentlich jünger als ich.
- Tobias O. Meißner
- Hiobs Spiel – Frauenmörder, erstes Buch
- Gebundene Ausgabe: 360 Seiten
- Verlag: Eichborn (August 2002)
- Sprache: Deutsch