Das Gilgamesch-Epos stammt aus dem Babylonischen Raum. Dieses ist nur deswegen erhalten, weil es bei einem Brand konserviert wurde. Jedoch ist es nur bruchstückhaft. Das Epos besteht aus 12 babylonischen Tontafeln, die in der Bibliothek Assurbanipals (69 – 627 v. Chr.) durch Zufall in Ninive gefunden wurden. Das Epos erzählt die Geschichte von König Gilgamesch, einem sagenhaften König der sumerischen Stadt Uruk.
Geschichtlicher Hintergrund
Das Gilgamesch-Epos kommt aus Mesopotamien (Zwischen-Strom-Land), das zwischen Euphrat und Tigris lag. Damals gab es ein komplexes politisches System aus verschiedenen territorialen Einheiten: Es gab keinen einheitlichen Staat dafür zahlreiche, kleinräumige Staatsgebilde (Stadtstaaten). Jedoch gab es schon damals eine Tendenz zu ersten Staatsgebieten:
- Sumer (spätes 4. u. 3. Jt. v. Chr.)
- Akkad (Ende 3.Jt)
- Altbabylonisches Reich (20.- 16. Jht)
- Assur
- Neubabylonisches Reich (610 – 539 v. Chr.)
- Perserreich
Mesopotamische Keilschrift
Aufgrund einer schon hochentwickelten Schrift (Keilschrift) weiß man über die Literatur und Kultur jener Zeit relativ gut Bescheid.
Die Mesopotamische Keilrschrift entwickelte sich aus der sumerischen Bildschrift. Seit Anfang des dritten Jahrtausends:
- wird in feuchten Ton geritzt
- danach gebrannt
- Griffel ist keilförmig
- zunächst reine Begriffszeichen (vergl. Chinesisch)
- allmählicher Wandel zu einer Lautschrift
- Mischschrift mit Silbenzeichen, Ideogrammen und Determinativen
Das Gilgamesch-Epos
Epos auf 12 Tontafeln
Das Gilgamesch-Epos ist nur deswegen erhalten, weil es aus versehen bei einem Brand „archiviert“ wurde. Daher fehlen große Teile, durch den Brand zerbrachen die 12 Tontafeln und mussten dann in mühevoller Kleinarbeit wieder zusammen gesetzt werden. Die Tafeln wurden in der Bibliothek Assurbanipals (69 – 627 v. Chr.) aufbewahrt. Durch Zufall wurden sie im 19. Jahrhundert in Ninive gefunden. In der Bibliothek befanden sich mehrere Kopien des Epos. Es gibt zahlreiche Hinweise auf frühere Versionen – die bis ca. 1.800 vor Christus zurückreichen. Zu Beginn waren die Sagen über Gilgamesch unabhängig von einander:
- Gilgamesch und Agga von Kisch: Konflikt zwischen Uruk und der nordbabylonischen Stadt Kisch.
- Gilgamesch und Chuwawa
- Gilgamesch, Enkidu und der Himmelsstier
- Gilgamesch, Enkidu und die Unterwelt
- Krankheit und Tod des Gilgamesch und dessen Ankunft in der Unterwelt.
Erst der „Dichter“ Sin Leqe-unnini um 1200 fasste diese Sagen zum überlieferten Epos (in heutiger Form) zusammen.
Worum geht es beim Gilgamesch-Epos?
Ein Epos ist eine Heldengeschichte: Dabei muss der Held Aufgaben kosmischer Dimensionen erledigen. Er beweg sich am Rande der bekannten Welt, er kommt sogar bis in die Unterwelt. Gilgamesch war ein sagenhafter König der sumerischen Stadt Uruk. Das Gilgamesch-Epos enthält beispielsweise Berichte aus der Sintflutgeschichte (nicht biblischer Kontext – nach mesopotamischer Tradition). Die Vorbilder der Berichte gehen bis ins 21. Jahrhundert v. Chr. zurück.
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