Jazz aus Äthiopien – Mulatu Astatke
Mulatu Astatke ist der Vater des Ethio-Jazz – einer Musik, die Äthiopiens Seele mit Jazz, Latin und Funk verbindet. Seine vibrierenden Kompositionen prägen bis heute die globale Musikszene. Ein Porträt über einen Pionier, der Grenzen überschritt und Klangwelten neu erfand.
Mulatu Astatke (*1943 in Jimma, Äthiopien) gilt als Schöpfer des Ethio-Jazz – einer einzigartigen Fusion aus traditioneller äthiopischer Musik und westlichen Stilen wie Jazz, Latin und Funk. Als Multiinstrumentalist, Komponist und Arrangeur hat er die Musiklandschaft seines Landes und darüber hinaus nachhaltig geprägt.
Frühe Jahre und musikalische Ausbildung
Ursprünglich strebte Mulatu Astatke eine Karriere als Ingenieur an und wurde von seiner Familie 1956 zur Ausbildung nach Großbritannien geschickt. Dort entdeckte er jedoch seine Leidenschaft für Musik und studierte am Trinity College of Music in London sowie später als erster afrikanischer Student am Berklee College of Music in Boston, USA .
Die Geburt des Ethio-Jazz
In den 1960er Jahren entwickelte Mulatu Astatke in New York seinen charakteristischen Stil, indem er äthiopische Melodien mit 12-Ton-Harmonien und westlicher Instrumentierung kombinierte. Mit seinem Ethiopian Quartet, das hauptsächlich aus puerto-ricanischen Musikern bestand, nahm er die Alben Afro-Latin Soul Vol. 1 & 2 auf . Diese Werke legten den Grundstein für den Ethio-Jazz
Rückkehr nach Äthiopien und musikalischer Einfluss
1969 kehrte Mulatu Astatke nach Äthiopien zurück und veröffentlichte 1972 das Album Mulatu of Ethiopia, das als Meilenstein des Ethio-Jazz gilt . Er arbeitete mit lokalen Musikern zusammen und integrierte traditionelle äthiopische Skalen mit westlichen Rhythmen und Instrumenten wie Vibraphon, Orgel und Congas.
Mulatu Astatake ist international anerkannt
Obwohl der Ethio-Jazz in Äthiopien zunächst eine Nische blieb, erlangte Astatke internationale Anerkennung, insbesondere durch die Wiederveröffentlichung seiner Werke in der Éthiopiques-Serie und den Einsatz seiner Musik im Film Broken Flowers von Jim Jarmusch im Jahr 2005. In den folgenden Jahren veröffentlichte er weitere Alben, darunter Mulatu Steps Ahead (2010) und Sketches of Ethiopia (2013), die seine musikalische Entwicklung und Experimentierfreude zeigen. Mulatu Astatkes Beitrag zur Musik ist unermesslich. Er hat nicht nur ein neues Genre geschaffen, sondern auch gezeigt, wie kulturelle Fusion zu innovativen Klängen führen kann. Sein Ethio-Jazz beeinflusst bis heute Musiker weltweit.
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