Radfahren ist umweltfreundlich und nicht schwer

Radfahren verlernt man nicht

Radfahren – für viele ein Kinderspiel, für manche aber auch eine echte Herausforderung. Vielleicht hast du noch nie richtig auf dem Rad gesessen oder es hat einfach nie geklappt. Keine Sorge: Fahrradfahren ist keine Magie, sondern eine Fähigkeit, die jede*r lernen kann – und das in jedem Alter.

Was du zum Radfahren brauchst

Bevor du loslegst, solltest du sicherstellen, dass du die richtige Ausrüstung hast. Hier die Checkliste:

  • Ein passendes Fahrrad: Die richtige Größe ist entscheidend. Wenn du auf dem Sattel sitzt, sollten deine Füße den Boden leicht berühren können.

  • Ein gut sitzender Helm: Sicherheit geht vor. Der Helm sollte fest sitzen, aber nicht drücken.

  • Bequeme Kleidung: Am besten sportlich und eng anliegend – damit sich nichts in den Speichen verheddert.

  • Geduld und gute Laune: Fahrradfahren lernt man nicht in fünf Minuten – aber mit der richtigen Einstellung geht’s deutlich leichter.


Der richtige Ort

Wähle einen sicheren Ort, um zu üben. Ideal sind:

  • Verkehrsberuhigte Zonen

  • Schulhöfe oder leere Parkplätze

  • Ruhige Wege im Park mit breitem Weg

Vermeide Orte mit viel Verkehr, unebenem Boden oder vielen Fußgänger*innen – das sorgt nur für Stress und Unsicherheit.


Schritt 1: Gleichgewicht trainieren

Falls du noch nie auf einem Fahrrad gesessen bist oder dich sehr unsicher fühlst, hilft es, erst einmal das Gleichgewicht zu trainieren – am besten mit einem Fahrrad ohne Pedale (wie ein Laufrad) oder einem normalen Fahrrad, bei dem du die Pedale abmontierst.

So geht’s:

  1. Setz dich auf den Sattel.

  2. Stell die Füße auf den Boden.

  3. Schieb dich mit den Füßen ab und versuche, ein paar Meter zu rollen.

  4. Hebe ab und zu die Füße für ein bis zwei Sekunden vom Boden – so merkst du, wie du das Gleichgewicht halten kannst.

Übe das solange, bis du sicher und ohne Angst mehrere Meter rollen kannst.


Schritt 2: Bremsen lernen

Sicherheit geht vor – also übe als Nächstes das Bremsen. Die meisten Fahrräder haben zwei Handbremsen. Wichtig:

  • Brems nie nur mit der Vorderradbremse – sonst besteht Sturzgefahr.

  • Übe sanftes Bremsen: erst hinten, dann vorne.

Stell dir vor, du musst plötzlich anhalten – du solltest das Gefühl haben, die Kontrolle zu behalten.


Schritt 3: Richtig aufsitzen

Viele Anfänger*innen tun sich schwer damit, aufs Rad zu steigen. Dabei hilft eine einfache Technik:

  1. Stell dich seitlich neben das Fahrrad.

  2. Halt die Bremsen gezogen, damit es nicht wegrollt.

  3. Schwing zuerst ein Bein über den Sattel.

  4. Setz dich hin und stell einen Fuß auf den Boden – du bist jetzt bereit für den nächsten Schritt.


Schritt 4: Anfahren und und erste Tritte

Jetzt wird’s ernst – aber keine Sorge, mit der richtigen Technik klappt’s.

Die Anfahrtechnik:

  1. Stell einen Fuß auf das Pedal in der „zwei Uhr“-Position (leicht nach oben vorne).

  2. Stoß dich mit dem anderen Fuß ab und drück das Pedal kräftig nach unten.

  3. Sobald du Schwung hast, heb den anderen Fuß aufs zweite Pedal.

Tipp: Lass dich dabei nicht stressen. Ein, zwei Fehlversuche sind ganz normal.


Schritt 5: Geradeaus fahren und Kurven meistern

Wenn du ein paar Meter fahren kannst, geht’s ans Feintuning:

  • Geradeaus fahren: Blick nach vorn, nicht auf den Boden. Der Körper folgt dem Blick – also Kopf hoch!

  • Kurven fahren: Leicht in die Kurve lehnen, aber nicht übertreiben. Je enger die Kurve, desto langsamer solltest du fahren.

Übe verschiedene Manöver wie Slalom oder das Umfahren von Hütchen, um dein Gefühl für das Rad zu verbessern.


Schritt 6: Anhalten und Absteigen

Brems rechtzeitig, bevor du anhalten willst. Geh dabei so vor:

  1. Brems sanft, zuerst hinten, dann vorne.

  2. Stell einen Fuß auf den Boden, sobald du langsam wirst.

  3. Steig vorsichtig ab.

Übe das mehrmals – ein kontrolliertes Anhalten ist ein wichtiger Teil des sicheren Radfahrens.


Schritt 7: Sicherheit im Straßenverkehr

Wenn du dich auf dem Rad sicher fühlst, kannst du dich langsam an den Straßenverkehr herantasten. Aber Achtung: Es gelten klare Regeln!

  • Immer mit Helm fahren

  • Rechts fahren und Handzeichen geben, wenn du abbiegen willst

  • Augen und Ohren offen halten – Musik hören ist tabu!

  • Nur an übersichtlichen Stellen abbiegen

  • Immer die Verkehrsregeln beachten – rote Ampeln gelten auch für Fahrräder

 


Dranbleiben – auch wenn’s nicht sofort klappt

Manche lernen das Radfahren in einer Stunde, andere brauchen mehrere Tage. Wichtig ist, dass du dranbleibst und dich nicht entmutigen lässt. Jeder kleine Fortschritt zählt.

Ein paar Tipps gegen Frust:

  • Setz dir kleine Ziele – z.?B. heute anfahren, morgen eine Kurve fahren.

  • Übe regelmäßig, aber ohne Druck.

  • Belohn dich nach jeder Einheit – mit einer Pause, Musik oder einem Lieblingssnack.

 

Ein Fahrrad ist mehr als nur ein Fortbewegungsmittel. Es bedeutet Freiheit, Mobilität und ein Stück Selbstständigkeit. Ob zur Schule, zum Sport oder zum See – mit dem Rad bist du flexibel, unabhängig vom Busfahrplan und sogar umweltfreundlich unterwegs. Außerdem hält Radfahren fit, macht Spaß und ist kostengünstig.

Findest du Radfahren schwer? Dann versuche es mit Rollerskaten

 

Aus dem Tagebuch

Heute habe ich es überprüft: Radfahren verlernt man nicht: Ich bin heute das erste Mal seit fast 20 Jahren am Rad gesessen.

Die letzten Wochenenden war ich immer zu spät dran: da war das Fahrrad durch ein anderes Familienmitglied besetzt, daher habe ich mich heute gleich in der Früh angemeldet, dass ich heute einfach eine halbe Stunde fahren möchte. Ich startete noch vor dem Frühstück um die Ruhe zu genießen und diverse Peinlichkeiten zu vermeiden.

Das Radfahren war kein Problem, aber Ruhe gab es auch keine. Ich wusste gar nicht, wieviele Irre am Sonntag in der Früh schon joggen und radfahren.

 

 

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