Ostern in Aethiopien – Fasten und lebende Lämmer

In Äthiopien ist Ostern mehr als ein Feiertag – es ist der spirituelle Höhepunkt des Jahres. 55 Tage Fasten, nächtliche Gottesdienste und eine tiefe Gemeinschaft prägen die orthodoxe Tradition. Wer das Land zu dieser Zeit bereist, erlebt ein Fest voller Würde, Glauben und jahrhundertealter Rituale.

Ostern in Äthiopien: Fasten, Feuer und tiefer Glaube

Wenn in Europa bunte Eier, Schokoladenhasen und Brunch-Buffets dominieren, herrscht in Äthiopien ein völlig anderer Ton zum Osterfest. Das äthiopische Ostern – „Fasika“ genannt – ist ein zutiefst religiöses Ereignis und der bedeutendste Feiertag des Jahres in der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche.

Die Vorbereitung beginnt mit dem 55-tägigen Fastenzeitraum, dem „Hudade“. Gläubige verzichten strikt auf tierische Produkte, Alkohol und weltliche Vergnügungen. In dieser Zeit konzentrieren sich die Menschen auf Gebet, innere Einkehr und wohltätige Handlungen.

Die Karwoche ist geprägt von intensiven liturgischen Zeremonien, insbesondere dem Karsamstag. In der Nacht versammeln sich Tausende Gläubige in weißen Baumwollgewändern vor den Kirchen. Die Messe beginnt spätabends und dauert bis in die frühen Morgenstunden. Gegen Mitternacht erhellen Kerzen und Gesänge die dunkle Nacht – ein symbolisches Licht der Auferstehung.

Lebende Lämmer zu Ostern

In Aethiopien schenken Söhne und Schwiegersöhne von orthodoxen Christen ihren Eltern  lebende Lämmer zu Ostern. Dieses wird in den Tagen nach Ostern geschlachtet.
In Aethiopien wird 55 Tage gefastet: Gläubige ernähren sich bis zum Morgen des Ostersonntags streng vegan, gegessen wird unter der Woche nur einmal am Tag. Die Speissen bestehen hauptsächlich aus Brot und Gemüse.

Die Sonntage werden während dieser Zeit besonders gefeiert: Kinder verstreuen frisches Gras in den Häusern um Frische und Leben zu symbolisieren. Es werden Geschenke verteilt, gefeiert und es gibt grosse Festmahle. Gläubige gehen in die Kirchen um gemeinsam zu beten.

Am Ostersonntag (der eine Woche später als bei uns gefeiert wird) lädt man sich gegenseitig zum Essen ein, tauscht Breife und Segenswünsche aus: niemand soll an diesem Tag hungern oder alleine sein.

EABSC – Aus für Coca Cola in Äthiopien

 

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