Montag – Follonica

Nach fast 10 Stunden Fahrt und einigen Staus sind wir am Samstag um ca. 15:00 in Follonica angekommen. Nach einigen Stadtrundfahrten haben wir dann endlich auch den Campingplatz Il Veliero gefunden. Er liegt nicht direkt am Meer, aber dafür hat er zwei große Pools.

Nach Turbo-Zelt-aufstellen, – für ein 6 Mann Zelt braucht es wirklich zwei Leute – alles aus- bzw. einräumen, sind wir noch ca. 800 Meter zum Meer gehirscht. Es war so schön angenehm und erfrischend. Kleine Wellen, weißer Sand, und nur ganz leichter Abfall des Strandes. Einfach ideal für Kinder zum Spielen und Planschen.

An diesem ersten Abend fielen wir alle erschöpft auf unsere Luftmatratzen.

Am Sonntag ist mein Angetrauter in der Früh mit dem Fahrrad nach Bibbona, zum Campingplatz an dem wir letztes Jahr waren.

Am Abend nach Pool und Strand ging ich noch Laufen. Auf diesen, meinen ersten Lauf in Italien freute ich mich schon seit Wochen. Trotz Hitze war ich mich gegen 18:15 in mein Laufdress und meine Nike free und spazierte cool und lässig zum Ausgang des Campingplatzes.

Dort schaute ich noch schnell auf meine Timex: 18:26, startete den Pulsmesser und wieselte los: locker im GA1-Bereich und sehr angeberisch, Hauptsache es schaut so aus, als wüsste man, was man tut. Nach dem ersten Kreisverkehr, merkte ich, dass mein Puls schon längst den GA1-Bereich verlassen hatte, und schon lange nicht mehr da war, wo er hingehörte. Ich versuchte, wie zu hause auch, langsamer zu laufen, um den Puls wieder runter zu bekommen, doch dieser bewegte sich eher in die andere Richtung.

Zu diesem Zeitpunkt verließen sehr viele Leute den Strand und die Strandpromenade war ziemlich verstopft.

Ungefähr da kam mir der erste Läufer auf der Straße entgegen. Der Schweiß rann ihm in Strömen herunter, und ich dachte, gute Idee, ich lauf auch auf der Straße, lieber mit den Autos kollidieren, als mit Fußgängern. Wie auch immer, offensichtlich kommt man als Anfänger von alleine nicht auf solche guten Ideen – oder liegt es an der Hitze?

Inzwischen näherte sich mein Puls dem oberen Ende des GA2-Bereichs, aber ich blieb „locker“ und versuchte mich nicht von den Fußgängern neben der Straße überholen zu lassen.

Plötzlich fiel mein schweißnasses Auge auf die Temperatur-Anzeige eines Hotels. Es hatte immer noch frische 37°; gerade die richtige Temperatur zum Laufen.

Rechts von mir war das Meer, so blau und so weit, die Sonne brach sich darin.

Inzwischen wurde ich langsam „matschbirnig“ und überlegte mir, was ich Leuten sagen würden, die mich fragten, warum ich mir das antue: ich kam zu dem Schluss, dass ich ihnen sagen würde, dass ich für den Innsbrucker-Silvesterlauf bei – 20° trainiere.

Am Weg retour zum Campingplatz war ein kleiner Anstieg, den ich im Laufe der zwei Wochen echt noch zum Hassen lernte, da schnellte mein Puls auf exotische 170 hinauf. Ich wusste bis zu dem Moment gar nicht, dass mein Herzerl überhaupt so schnell schlagen kann.

Wie auch immer, ich war froh, als ich die letzte Gerade vor dem Campingplatz auch noch überwunden hatte.

Im Laufe der nächsten zwei Wochen gewöhnte ich mich an die Hitze und ich schaffte es dann auch bald wirklich wieder im GA1-Bereich zu laufen.

Schön war es am Meer zu laufen, in der Früh in den Sonnenaufgang hinein, oder auch am Abend Richtung Sonnenuntergang. Ich freu mich schon wieder auf das nächste Jahr, laufen ohne die Enge der Berge.

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