Hundewiese

Seit nunmehr einem Monat haben wir einen 7 Monate alten Galgo espagnol. Nachdem dieser Hund ein Windhund ist, treibt es uns mehrmals die Woche auf die Hundewiese ums Eck.
Die Hundewiese ist ein eingezäunter Bereich an der Flusspromenade wo alle Hunde frei laufen, spielen und toben können.
In der Früh ist die Hundewiese meistens leer, wahrscheinlich schlafen da gute Hundebesitzer noch, nur manches Mal kommt ein Mädchen mit einer alten Airedale-Terrier-Hündin. Interessant ist die Hundewiese aber vor allem am Nachmittag ab ca. 15:00 Uhr und dann bei Schönwetter.
Für die Hunde ist es ein Paradies, da tummeln sich Windhundmixe und Huskymixe neben Bracken, Jack Russels und AmericanStaffs. Dann gibt es noch Dalmatiner, Bullterrier, einen Spitz und verschiedenste Mischlinge. Im Großen und Ganzen geht es zwischen den Hunden recht friedlich zu, manche sind im Verhalten etwas eigen, manche überdreht, andere wiederum eher ruhig.

Aber noch viel interessanter als die Hunde zu beobachten sind die Besitzer: denn diese kommen aus den verschiedensten Gesellschaftsschichten, haben unterschiedlichste Einstellungen, sind verschieden alt, reichen vom Kinder- bis zum Seniorenalter.
Manche Hunderassen entsprechen auch irgendwie dem Auftreten der Besitzer, vor allem die AmericanStaffs und Bullterrier.
Dann gibt es auf er Hundewiese noch einen Ex-Drogensüchtigen oder -Alki, das lässt sich nicht so genau feststellen, jedenfalls ist er in Frühpension nach einem Herzinfarkt, seit ein paar Wochen gibt es noch einen Zahnlückerten mit Bewährungshelfer. Diese Typen sitzen dann mehr oder weniger gemeinsam mit distinguiert wirkenden Pensionisten auf der Bank in der Sonne.
Dieses Pensionistenpaar hat für ihren Charly auch immer ein Schüsserl mit Wasser mit, damit das arme Tier nicht durstet. Darüber freuen sich auch alle anderen Hunde.
Nachdem ich dort öfter war, haben sich inzwischen doch gewisse Spannungen zwischen den Besitzern bemerkbar gemacht, aber dennoch wundert es mich doch, dass es bis jetzt keine ärgeren Zwischenfälle gegeben hat, obwohl man ganz genau merkt, wo die Animositäten versteckt sind.
Es wird irgendwie über jeden getratscht: Harry (der Ex-Alki) soll angeblich seinen Hund immer irgendwo anhängen, um dann ins Kaffeehaus zu gehen; manchmal trifft man auch ein junges Mädchen mit seinem Hund. Das Mädchen ist angeblich ein Enkelkind von ihm. Dieses Mäderl ist im Moment voll in der Pubertät und ist recht matschig.
Dann gibt es eine Blondine, die aussieht, als könnte sie nicht viel weiter als bis 4 zählen, sie war letzthin auf der Wiese mit ihrem Bullterrier, ein seltsames Tier mit seinen klitzekleinen Schweineaugen und der gebogenen Nase. Witziger Weise habe ich sie am Abrichteplatz wieder getroffen. Der Hund hat den bezeichnenden Namen Hades.
Die schlimmsten „Motzen“ auf der Wiese sind jedoch das Pärchen mit dem Jack Russel und dem Staffordterrier, jedoch haben die beiden ihre Hunde wirklich gut im Griff. Manchmal kommen sie noch mit einer anderen jungen Frau, die einen American Stafford Terrier namens Amigo und einen Pflege Amstaff namens Max hat. Wenn Max dabei ist, dann lehrt sich die Wiese innerhalb kürzester Zeit. Wobei die Frage ist, ob nicht eher die Besitzer der anderen Hunde ein nicht existentes Problem sehen.

Es ist wirklich witzig auf der Wiese, eher mühsam ist, dass mein kleiner „Irrer“ nicht wirklich folgt: er kommt nicht wenn man ihn ruft, will mit allen Hunden spielen tut das durch nervendes Nonstop-Bellen kund. Ich hoffe, dass sich einiges durch konsequentes Abrichteplatz gehen von selber erledigt. Vielleicht ist sein schurkisches Benehmen auch eine Frage des Alters, er ist gerade voll in der Pubertät

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