Pradl - Kirche

Heute und gestern: Pradl – Schule und Kirche

Pradl wurde 1904 ein Stadtteil von Innsbruck. Die Kirche stammt aus den Jahren 1905–1908 (neuromanischen Stil) und steht gemeinsam mit der Leitgeb-Schule unter Denkmalschutz. Schule und Kirche liegen genau gegenüber. 1180 wird Pradl (Predele) das erste Mal urkundlich erwähnt. Die Besiedlung begann mit einem Gutshof der Grafen von Andechs. Um 1660 gab es schon 27 Bauernhäuser, bald begann auch der Handel in dieser Gegend und es entstanden die ersten Geschäfte. Allerdings wurde die weitere Ausbreitung durch die Sill begrenzt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte der Stadtteil bereits fast 1800 Einwohner.

Pradl – Seit dem 12. Jahrhundert bekannt

Pradl, heute ein lebendiger Stadtteil Innsbrucks mit urbanem Flair und dörflichem Herz, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Einst ein eigenständiges Dorf östlich der Sill, wurde es erst 1904 offiziell in das Stadtgebiet eingemeindet. Doch die Ursprünge reichen wesentlich weiter zurück – bis ins Mittelalter.

Der Name „Pradl“ taucht bereits im 12. Jahrhundert als „Pratellum“ auf, was so viel wie „kleine Wiese“ bedeutet – eine passende Beschreibung für das einst landwirtschaftlich geprägte Gebiet. Die Menschen hier lebten von der Landwirtschaft, vom Handwerk und der Nähe zu den Märkten der Stadt Innsbruck, ohne jedoch selbst Teil der Stadt zu sein. Pradl war ein typisches Vorstadtdorf mit Bauernhäusern, kleinen Gewerbebetrieben und einer starken lokalen Identität.

1904 – Vom Dorf zum Stadtteil

Mit dem Aufkommen der Industrialisierung im 19. Jahrhundert änderte sich das Bild. Die Lage zwischen der Stadt Innsbruck und den Industriegebieten rund um die heutige Reichenau machte Pradl attraktiv für Arbeiterfamilien. Erste Mietskasernen entstanden, Handwerksbetriebe siedelten sich an, und die Bevölkerung wuchs stetig. Besonders nach dem Anschluss an das städtische Straßenbahnnetz um die Jahrhundertwende wurde Pradl enger mit dem Stadtleben verwoben.

Die Eingemeindung 1904 war ein Wendepunkt – aus dem Dorf wurde ein Stadtteil. Mit der Urbanisierung kam es zu zahlreichen baulichen Veränderungen. Neue Wohnhäuser, Schulen und später auch Gemeindebauten entstanden, die Pradl bis heute prägen. Besonders charakteristisch sind etwa die Wohnblöcke aus der Zwischenkriegszeit, die den wachsenden Bedarf an leistbarem Wohnraum decken sollten.

Pradl zwischen alt und modern

Im Zweiten Weltkrieg wurde auch Pradl nicht verschont. Luftangriffe beschädigten Teile der Wohnbebauung, viele Menschen verloren ihr Zuhause. Nach Kriegsende begann ein erneuter Wandel. Der Wiederaufbau und das Wirtschaftswunder brachten neue Dynamik, und Pradl entwickelte sich zu einem gemischten Viertel mit vielfältiger Bevölkerungsstruktur.

Heute ist Pradl ein Stadtteil, der Geschichte und Gegenwart auf besondere Weise vereint. Neben alten Gasthäusern und Bauernhöfen finden sich moderne Wohnanlagen, kleine Geschäfte und lebendige Straßenzüge. Die Sill-Promenade, die Nähe zur Innenstadt und die gute Infrastruktur machen Pradl zu einem beliebten Wohngebiet – bei Jung und Alt gleichermaßen.

Auch kulturell hat Pradl einiges zu bieten: Die Pfarrkirche St. Norbert, 1953 erbaut, ist ein markanter Punkt des Stadtbilds, ebenso wie das Tivoli-Stadion, das sportliches Herzstück nicht nur Pradls, sondern ganz Innsbrucks ist. Und wer noch genauer hinschaut, entdeckt in den Gassen und Hinterhöfen viele kleine Erinnerungen an das einstige Dorfleben.

Pradl ist mehr als ein Stadtteil. Es ist ein Stück Innsbrucker Identität – gewachsen, gewandelt, aber nie vergessen.

 

Die alte Volksschule in Pradl wurde zu Ehren Josef Leitgebs 1953 „Volksschule Leitgeb“ genannt.

 

Das Sillkraftwerk – zwischen alt und neu

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