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Ein Jahr Bloggen ist schon wieder vorbei

Es war das goldene Zeitalter der Blogs. Bevor Facebook unsere Freundeskreise filterte, bevor Instagram das Frühstück in Szene setzte und TikTok unsere Aufmerksamkeit zerhackte – da war das Internet ein wilder, offener Ort. Und wer etwas auf sich hielt, der bloggte. Persönlich, subjektiv, oft chaotisch.

Ein Jahr lang bloggen – Ein Erfahrungsbericht

Ich habe gerade festgestellt, dass ich meinen ersten Blogbeitrag vor ungefähr einem Jahr geschrieben habe! Das Jahr ist so schnell vergangen, wieder einmal unglaublich.

Ich habe mir bei meinem ersten Beitrag vor einem Jahr nicht gedacht, dass ich es schaffen werde, mehr oder regelmäßig etwas in meinen Blog zu schreiben – auch wenn meine Berichte im Moment mehr meine, uuups Tochters, Ratten als sonst etwas beinhalten. Aber was soll’s: Vielleicht fällt mir ja bald wieder etwas anderes ein – jetzt wo es endlich warm wird und hoffentlich doch endlich der Frühling und bald der Sommer kommen.

Ein Hoch auf meinen Blog! (Tochter eins beschwert sich gerade, dass das ein bisschen dämlich ist) Ich soll schreiben: Ein hoch auf (bitte, bitte nicht „die Ratten“ (-: ) – ein Hoch auf Tochter Eins!

Rückblick auf eine digitale Selbstfindung

Ein Jahr lang bloggen – das bedeutete im Jahr 2005: Selbstausdruck im freien Fall, gespeist aus HTML-Baukastensystemen, RSS-Feeds, WordPress und Kommentaren von Fremden.

Der eigene Blog war Tagebuch, Bühne und Therapiesitzung zugleich. Die ersten Zeilen wurden zögerlich getippt, als wüsste man nicht recht, ob man wirklich gehört werden wollte. Doch mit jedem Monat wuchs die Routine. Gedanken fanden Struktur, Erlebnisse wurden festgehalten, Gedanken vernetzt. Aus „Ich schreibe nur für mich“ wurde schnell ein „Warum kommentiert niemand?“ – und schließlich: eine kleine Community, verstreut über Länder, Server und Lebensrealitäten.

Bloggen 2005 bedeutete Kraut und Rüben – einfach alles

Thematisch war alles erlaubt: Bücher, Katzen, Politik, Liebeskummer, Kaffee. Jeder Text ein digitaler Fußabdruck – handgemacht, ungefiltert. Es ging nicht um Reichweite, sondern um Resonanz. Um das Gefühl, dass da draußen jemand sitzt, der mitliest – und vielleicht sogar versteht.

Nach einem Jahr blickte man zurück auf 365 Tage Gedankenarchiv. Der Blog hatte sich gefüllt wie ein vertrautes Notizbuch, das nicht in der Schublade verstaubte, sondern im weltweiten Netz schwebte. Man hatte gelernt, wie man schreibt – und wie man sich selbst dabei begegnet.

Heute wirken Blogs von damals fast archaisch: pixelige Buttons, blinkende Blogrolls, Gästebücher. Doch sie waren ehrlich. Und wer 2005 ein Jahr lang bloggte, war ein Pionier – ein Chronist im digitalen Neuland, lange bevor Likes zur Währung wurden.

Hallo und willkommen – der erste Blog-Beitrag

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